Siegerehrung Zweierbob Männer

Francesco Friedrich krönt sich mit 10. WM-Sieg zum alleinigen Rekordhalter

Francesco Friedrich und Alexander Schueller (GER) haben bei den BMW IBSF Bob & Skeleton Weltmeisterschaften 2021 presented by IDEAL Versicherung Gold im Zweierbob gewonnen. Mit seinem insgesamt zehnten Titel bei Bob-Weltmeisterschaften – sieben im Zweierbob und drei im Viererbob – löste Friedrich damit den bisherigen Rekordhalter Eugenio Monti aus Italien ab. Nach 55 Jahren: Monti war zwischen 1957 und 1966 sieben Mal Zweierbob-Weltmeister und gewann zwei Mal Viererbob-Gold. 2,05 Sekunden lagen Friedrich/Schueller nach den vier Rennläufen in Altenberg vorn – der größte Vorsprung im Männer-Zweierbob bei einer WM zumindest in den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Silber gewann am SachsenEnergie-Eiskanal in Altenberg wie im Vorjahr Johannes Lochner (GER), diesmal mit Eric Franke als Anschieber. Lochner, Gesamt-Zweiter im BMW IBSF Weltcup 2020/2021, gewann damit zum vierten Mal nach 2015, 2016 und 2020 WM-Silber im Zweierbob. Um WM-Bronze lieferten sich die Junioren-Weltmeister Hans-Peter Hannighofer/Christian Roeder (GER) ein Duell mit den Schweizer Schlitten von Michael Vogt/Sandro Michel und Simon Friedli/Andreas Haas. Vor dem vierten und finalen Rennlauf in Altenberg waren Hannighofer und Vogt zeitgleich Dritte, Friedli folgte 0,14 Sekunden dahinter. Den besten Lauf der drei Piloten hatten dann im Finale die Junioren-Weltmeister: Hannighofer/Roeder gewannen bei ihrer WM-Premiere die Bronzemedaille.

Friedli/Haas und Vogt/Michel verpassten die erste Schweizer Zweierbob-Medaille bei einer WM seit 2016 – Platz vier und fünf war für beide trotzdem das beste WM-Resultat als Piloten.

Nach viermal Start- und Lauf-Bestzeit (!) sagte Francesco Friedrich zufrieden: „Es war nicht so einfach, obwohl die Bedingungen gut waren. Es war sehr kalt, sonst wäre der Startrekord fällig gewesen – so haben wir ihn ,nur‘ ein weiteres Mal eingestellt. Aber wir haben ja vielleicht noch ein paar Jahre, um ihn zu knacken.“ Dass er nun alleiniger WM-Rekordtitel-Inhaber ist, würdigte „Franz“ mit den Worten: „Das bedeutet mir schon sehr viel.“ Gleichwohl dachte er in der Stunde des großen Erfolgs bereits an Olympia in Peking 2022.

Zu seiner WM-Platzierung, die er aus den vergangenen Jahren bestens kennt, meinte Johannes Lochner augenzwinkernd im ZDF-Interview: „Es nervt schön langsam.“ Ins BSD-Mikrofon sagte der erneute Vize-Weltmeister: „Nein im Ernst, es wird schön langsam langweilig. Wir wissen nicht, wie wir den Franz besiegen könnten – sonst würden wir es ja machen. Im Großen und Ganzen bin ich mit Silber zufrieden. Mit der Fahrweise aber ganz und gar nicht. Es geht mir gegen den Strich, wenn die Trainings gut laufen, ich aber dann in den Rennen hier viermal ,runterstürze‘ und alles nur zur Hälfte so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Im Vierer darf mir das nächste Woche so nicht passieren.“

Nach dem spannenden Finish um Bronze bilanzierte Hans-Peter Hannighofer: „Es ist eine verhaltene Freude, die Schmerzen in der Wade (vom zweiten Start / Anm. d. Red.) sind noch da. Ich überlege auch gerade noch, was ich da geschafft habe – darum hüpfe ich hier nicht vor Freude rum.“

Bundestrainer René Spies zog natürlich auch ein Fazit: „Besser geht’s natürlich nicht. Angefangen bei Hans-Peter, das war ein Krimi um Bronze, sagenhaft. Seine erste große Bewährungsprobe, da hat er den Schweizer Jungs eiskalt die Schulter gezeigt. Das hätte vor fünf Monaten noch keiner gedacht. Hansi und Franz haben hart gekämpft, denn alle hatten ihre Schwierigkeiten – aber natürlich sensationell performt. Es ist unfassbar, in welcher Form sich Francesco befindet.“

Mit den BMW IBSF Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften geht’s am kommenden Donnerstag, 11. Februar, weiter: Schon um 9.00 Uhr starten die Skeleton-Damen in ihre WM im SachsenEnergie-Eiskanal von Altenberg.

(IBSF/BSD | Foto: Egbert Kamprath)

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